- Bourbaki
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Bourbaki[burba'ki, französisch], Nicolas, Deckname für eine Gruppe führender, meist französischer Mathematiker des 20. Jahrhunderts, wie H. Cartan, C. Chevalley, J. Dieudonné, S. Eilenberg, L. Schwartz und A. Weil, die in ihrem gemeinsamen Hauptwerk »Éléments de mathématique« (1939 ff.) - ausgehend von einigen wenigen Grundaxiomen sowie Grundstrukturen - einen streng logisch-axiomatischen Aufbau wesentlicher Teile der Mathematik (u. a. der Mengenlehre, Algebra und allgemeinen Topologie, der Theorie der Funktionen einer reellen Variablen, der Integration und der topologischen Vektorräume sowie der Lie-Algebren und -Gruppen) gaben. Die verwendeten Grundstrukturen werden dabei eingeteilt in die algebraischen Strukturen, die durch die Ordnungsrelationen gegebenen Ordnungsstrukturen und die topologischen Strukturen.Weitere Werke: Séminaire Bourbaki (1949 ff.); Éléments d'histoire des mathématiques (1960; deutsch Elemente der Mathematikgeschichte).Bourbaki[burba'ki], Charles Denis Sauter, französischer General griechischer Herkunft, * Pau 26. 4. 1816, ✝ Bayonne 22. 9. 1897; befehligte 1870 die Kaisergarde, ging mit Wissen Bismarcks aus dem belagerten Metz nach London, um mit der Kaiserin Eugénie Verhandlungen über einen Frieden zu führen (die jedoch scheiterten). In der Schlacht an der Lisaine (Januar 1871) missglückte sein Versuch, im Auftrag der republikanischen Regierung mit der Ostarmee die deutsche Verbindung zwischen Paris und dem Rhein zu unterbrechen; die Reste der geschlagenen Bourbaki-Armee traten auf schweizerisches Gebiet über, wurden dort entwaffnet und interniert.
Universal-Lexikon. 2012.